KZ Jasenovac

KZ Jasenovac (Europa)
KZ Jasenovac (Europa)
KZ Jasenovac
Kroatien
Lage des KZ Jasenovac in Kroatien
Eingang zum Hauptlager des KZ Jasenovac, dem Arbeitslager III, bekannt als Ciglana (Ziegelei). Über dem Tor der Spruch „Sve za Poglavnika“ (Alles für den Poglavnik).

Das Konzentrationslager Jasenovac (serbokroatisch Концентрациони Логор Јасеновац Koncentracioni logor Jasenovac; jiddisch יאסענאוואץ; hebräisch מחנה יסנובץ) war das größte Sammel-, Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager im sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien und zugleich nach Gefangenenzahlen eines der größten in ganz Europa.[1] Es war das einzige Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg in Europa, in dem ohne deutsche Beteiligung planmäßig gemordet wurde.[2] Im Lagerkomplex von Jasenovac starben überwiegend Serben sowie Juden, Roma und Regimegegner, darunter Kroaten und bosnische Muslime. Die Angaben über die Opferzahlen weichen aufgrund ihrer teilweisen Verwendung im Rahmen propagandistischer Zwecke stark voneinander ab.

Der von der Ustascha zwischen 1941 und April 1945 geleitete Lagerkomplex lag 95 km südöstlich von Zagreb, in der Nähe des Ortes Jasenovac und zog sich entlang des linken Ufers der Save von der Mündung der Una bis Stara Gradiška. Die Angaben, nach denen die Gesamtfläche des Komplexes bis zu 240 Quadratkilometer betrug, sind fragwürdig, weil unklar bleibt, was dabei unter „Komplex“ verstanden wird.[3] Der Lagerkomplex bestand aus insgesamt fünf Nebenlagern (Jasenovac I–V) und drei kleineren Lagern. Dazu gehörten die drei Kinderkonzentrationslager Sisak als größtes, Gornja Rijeka als kleinstes und Jastrebarsko.

Auf dem Standort des ehemaligen Lagers befindet sich die 1959 bis 1966 vom jugoslawischen Architekten und Bildhauer Bogdan Bogdanović errichtete Gedenkstätte für die KZ-Opfer.

Ein weiteres Konzentrationslager auf dem Territorium des Ustascha-Staates war das Konzentrationslager Sajmište am linksseitigen Saveufer bei Zemun, welches von den deutschen Besatzungstruppen betrieben wurde.

  1. Stevan K. Pavlowitch: Hitler’s New Disorder: The Second World War in Yugoslavia. Columbia University Press, New York 2008, S. 34 (englisch).
  2. Ljiljana Radonić: Krieg um die Erinnerung an das KZ Jasenovac: Kroatische Vergangenheitspolitik zwischen Revisionismus und europäischen Standards. In: Heinz Fassmann, Wolfgang Müller-Funk, Heidemarie Uhl (Hrsg.): Kulturen der Differenz – Transformationsprozesse in Zentraleuropa nach 1989. V&R unipress, Göttingen 2009, S. 179.
  3. Mario Kevo: Počeci jasenovačkog logora i pojmovna (terminološka) problematika Sustava jasenovačkih logora. S. 587, cpi.hr (Memento vom 4. August 2012 im Internet Archive) (PDF)

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